Lexikon der Fachbegriffe

Alles Wissenswerte rund ums Scannen / Digitalisieren / Archivieren

Dateiformate

JPEG und TIFF sind die industriellen Standards beim Scannen. JPEG-Dateien nutzen verlustbehaftete Kompression (Dateiendung .jpg), ideal für schnelle Nutzung und platzsparende Speicherung. TIFF-Dateien sind unkomprimiert oder verlustfrei gepackt (.tif) und eignen sich besonders für umfangreiche Nachbearbeitung und professionelle Archivierung. TIFF bewahrt sämtliche Bildinformationen und ist deswegen in der Druckindustrie und in der Fotorestaurierung Standard.

Zusatzinfo: TIFF unterstützt auch erweiterte Farbräume wie CMYK, was für Druckverfahren essenziell ist.

JPEG

Das von der ISO-Komitee JPEG (Joint Photographic Experts Group) entwickelte Format speichert Fotos komprimiert und datensparend – bei minimaler sichtbarer Qualitätsminderung. Für höchste Bildtreue wird Empfehlung: Qualitätsstufe 0–2 (geringste Kompression). Für Archivierung und aufwändige Retusche bleibt TIFF jedoch ungeschlagen.

TIFF

Tagged Image File Format – in der Bildbearbeitung das Goldstandardformat: optional verlustfrei komprimierbar, speichert hohe Farbtiefen (bis 32 Bit/Kanal), unterstützt Ebenen und Metadaten. Besonders bei professionellem Farbmanagement oder im Druckbereich unerlässlich. Zudem liefert es maximale Detailgenauigkeit ohne Artefakte.

DPI

DPI steht für „Dots per Inch“ und beschreibt beim Scannen die Abtastgenauigkeit eines Bildes – also wie viele digitale Punkte (Pixel) pro Zoll (2,54 cm) erfasst werden. Je höher der DPI-Wert, desto mehr Details werden aufgenommen. Ein Scan mit 300 DPI ist für den normalen Druck ausreichend, während hochwertige Archivscans häufig mit 2400 bis 4000 DPI erstellt werden. Wichtig ist: DPI beschreibt nicht die Qualität des Bildes selbst, sondern wie dicht es beim Erfassen oder Drucken aufgelöst ist.

PPI

PPI bedeutet „Pixels per Inch“ und bezeichnet die Pixeldichte auf einem Bildschirm oder Display. Je höher der PPI-Wert, desto schärfer erscheint das Bild – insbesondere bei Smartphones, Tablets oder hochauflösenden Monitoren. Anders als DPI, das sich auf Druck oder Scan bezieht, beschreibt PPI die Wiedergabe von Bildern in der digitalen Welt. Ein Bild mit hoher Auflösung wirkt auf einem Display mit niedrigem PPI unscharf, weil die Pixel weiter auseinander liegen.

Pixel

Pixel sind die kleinsten Bildpunkte einer digitalen Grafik oder Fotografie. Jeder Pixel enthält Informationen zu Farbe und Helligkeit. Die Gesamtanzahl der Pixel ergibt die Bildauflösung – zum Beispiel 3000 × 2000 Pixel entsprechen 6 Megapixeln. Pixel selbst haben keine feste Größe, sondern werden erst durch DPI (im Druck) oder PPI (auf dem Display) in eine physische Fläche umgerechnet. Deshalb können zwei Bilder mit gleicher Pixelanzahl unterschiedlich groß oder scharf wirken – je nach Ausgabeart.

Umrechnung und Zusammenhang von dpi, ppi und Pixel

DPI, PPI und Pixel stehen in direkter Beziehung zueinander, sobald man wissen möchte, wie groß ein digitales Bild auf Papier oder Bildschirm erscheint. Die Verbindung funktioniert über die physikalische Maßeinheit Zoll (inch). Die grundlegende Formel lautet:

Pixelanzahl = physische Größe (in Zoll) × DPI oder PPI oder umgekehrt:
Physische Größe in Zoll = Pixelanzahl ÷ DPI bzw. PPI

Diese Formeln lassen sich sowohl für Druckanwendungen (DPI) als auch für Bildschirme (PPI) anwenden. Dabei gilt: je höher der DPI- oder PPI-Wert bei gleichbleibender Pixelanzahl, desto kleiner und schärfer erscheint das Bild – je niedriger der Wert, desto größer (aber unschärfer) wird es ausgegeben.

Beispiel 1: Von Pixel zu physischer Größe bei festem DPI-Wert

Ein digitales Foto mit 3000 × 2000 Pixeln soll im Druck mit 300 DPI wiedergegeben werden.
Rechnung:
3000 ÷ 300 = 10 Zoll (ca. 25,4 cm)
2000 ÷ 300 = 6,67 Zoll (ca. 16,9 cm)
Ergebnis: Das Bild lässt sich bei 300 DPI in der Größe 25,4 × 16,9 cm hochwertig drucken.

Wird dieselbe Datei nur mit 150 DPI gedruckt, verdoppelt sich die Größe – aber mit deutlich sichtbarem Qualitätsverlust.

Beispiel 2: Von gewünschter Ausgabegröße und DPI zu nötiger Pixelzahl

Ein Bild soll im Format 30 × 20 cm (ca. 11,8 × 7,9 Zoll) mit 400 DPI gescannt oder später gedruckt werden.
Rechnung:
11,8 Zoll × 400 = 4720 Pixel
7,9 Zoll × 400 = 3160 Pixel
Ergebnis: Die Scan- oder Bilddatei sollte mindestens 4720 × 3160 Pixel groß sein (ca. 14,9 Megapixel), um in dieser Größe bei 400 DPI ohne Qualitätsverlust ausgegeben werden zu können.

Diese Umrechnungen sind besonders hilfreich, wenn man wissen möchte, ob eine Datei groß genug ist für bestimmte Anwendungen – sei es für großformatige Ausdrucke, Fotobücher oder hochauflösende Bildschirmdarstellung (z. B. 4K oder 8K). Sie helfen auch, sinnvolle DPI-Werte für das Scannen analoger Bilder zu wählen, um die Originalqualität optimal in die digitale Welt zu übertragen.

Farbtiefe

Standard-Scans verfügen über eine Farbtiefe von 24 Bit (8 Bit pro Farbkanal; ca. 16,8 Mio. Farben). 48 Bit (16 Bit pro Kanal) ermöglichen präzise Farbverläufe ohne Banding, ideal für Restaurierungen und wissenschaftliche Anwendungen.

Der Vorteil einer Farbtiefe von 24-Bit gegenüber z. B. 8-, 14- oder 16-Bit begründet sich nicht nur in der größeren Anzahl möglicher Farben, sondern vielmehr in einer feineren Farbdifferenzierung. Während bei niedrigen Farbtiefen < 24-Bit noch deutliche “Farbtreppen” und grobe Farbübergänge zu erkennen sein können, treten diese ab 24-Bit (True Color) nicht mehr auf.

Die Farbtiefe 24-Bit errechnet sich aus den drei Kanälen R, G, B mit jeweils 8 Bit, was einer Anzahl von 224 = 16.777.216 Farben entspricht. Bei 48 Bit Farbtiefe werden die drei Farbkanäle jeweils mit 16 Bit kodiert, was eine Anzahl darstellbarer Farben von 248 = 281.474.976.710.656 bedeutet.

Auflösungen von Anzeigegeräten

Full HD

Full HD steht für „Full High Definition“ und bezeichnet eine Bildschirmauflösung von 1920 × 1080 Pixeln. Diese Auflösung ist seit vielen Jahren ein inzwischen immer mehr veralternder Standard für Fernseher, Monitore und digitale Medien. Sie bietet ein scharfes Bild bei normalem Betrachtungsabstand.

Praxisbezug: Beim Scannen analoger Fotos oder Filme genügt Full HD als Zielauflösung lediglich nur bei kleinen Ausgabemedien oder Webnutzung. Es empfiehlt sich daher stets eine höhere Auflösung, gerade im Hinblick auf die zukünfitige Entwicklung. Auch für größere Druckformate sollte deutlich höher aufgelöst werden.

Ultra HD

Ultra HD – oft auch 4K genannt – bietet eine Auflösung von 3840 × 2160 Pixeln, also exakt die vierfache Anzahl an Bildpunkten im Vergleich zu Full HD. Dadurch erscheinen Bilder deutlich schärfer, vor allem auf größeren Bildschirmen oder im Nahbereich.

Anwendung: Für Foto- und Filmdigitalisierung bedeutet das, dass der Scan ausreichend hoch aufgelöst sein muss (oft mindestens 3000 dpi), damit das Ausgangsbild auch bei Ultra-HD-Darstellung gestochen scharf bleibt. Besonders relevant bei digitalen Archiven, Bildbearbeitung und hochwertigen Präsentationen.

8K – Der Blick in die Zukunft

8K bezeichnet eine Auflösung von 7680 × 4320 Pixeln – das entspricht über 33 Millionen Bildpunkten. Diese Technologie steckt im Alltag noch in den Anfängen, wird aber in Bereichen wie Wissenschaft, Filmproduktion und Digitalarchivierung zunehmend relevant. Sie erlaubt extrem detailreiche Darstellungen und bietet Raum für präziseste Retusche, Analyse oder große Ausdrucke.

Ausblick: Für das Scannen bedeutet das: Wer heute für die Zukunft digitalisieren möchte, sollte möglichst hohe dpi-Werte wählen (z. B. 4400–4700 dpi), um die Inhalte auch später in 8K‑Qualität nutzen zu können – ohne später neu scannen zu müssen.